Analoge Filme entwickeln und scannen lassen

Die analoge Fotografie nimmt im Moment gerade richtig Fahrt auf. Zumindest mein Gefühl, dass das Interesse zunimmt. Seit ungefähr einem Jahr bin ich auch stolzer Besitzer einer Canon AE1 und einer Olympus SP35. Beide Kameras sind analoge Kleinbild Kameras und benötigen den 135er Film und nicht den 120er. Der 120er Film ist für analoge Mittelformat Kameras. Nur zur Erklärung, da ich bei Amazon immer die Fragen lese, welcher Film passt.

Hersteller analoger Filme gibt es ja viele (Ilford, Agfa, Bergger, KosmoFoto). Um mal ein paar Hersteller analoger Filme genannt zu haben. Aber darum geht es ja nicht. Wir wollen uns heute mal etwas um die Preise der Filmentwicklung kümmern.

Meine kleine Olympus SP35 Rangefinder Kamera

Was kostet die Filmentwicklung analoger Filme in 2020?

So oder so ähnlich werden die Fragen gestellt. Was kostet denn die Entwicklung analoger Filme? Kann man so zunächst gar nicht pauschal beantworten. Oder wie sagt ein Jurist (Achtung: Ich bin kein Jurist) gerne: Es kommt auf den Fall an. Lasst uns einfach mal Schritt für Schritt vorgehen und ein paar Fragen klären.

  • Welchen Film verwendet man?
  • Wo hat man den Film gekauft?
  • Wo und wie wird der Film entwickelt? (Push/Pull/Boxed)
  • Und wo wird der entwickelte Film gescannt?
  • Welchen Anspruch hat man an das Ergebnis?
  • Werden die Negative eingelagert oder zurückgeschickt?
  • Wie schnell möchten wir die Ergebnisse haben?

Nachdem wir nun mal ein paar grundlegende Punkte geklärt haben, gehen wir mal an die Berechnung. Bitte lasst es mich vorwegnehmen. Ich entwickle und scanne nicht selbst sondern schicke meine Filme zu MeinFilmLab. Ich habe jetzt noch ein zweites Labor in Leipzig NimmFilm entdeckt, das ich auch testen werden. Darauf soll auch meine Berechnung beruhen. Ich schicke meine Filme ein, weil ich nicht den Platz habe und mit Kinder in der Wohnung mir zu heikel :). Zudem kosten die Scanner, die die Labore im Einsatz haben eine ganze Menge Geld, die ich nicht bereit bin zu investieren :). Aber ich habe eben einen gewissen Qualitätsstandard an die Ergebnisse. Ganz meine persönliche Entscheidung. Vielleicht ergibt sich ja in naher Zukunft mir mein eigenes kleines Labor einzurichten. Schauen wir uns mal die Kosten an.

Welchen Film haben wir eingelegt?

Einfach Frage, aber dennoch später ein Kostenpunkt. Warum. Weil in den Laboren die C-41 Entwicklung standardisiert ist und die s/w häufig je nach Filmtyp / Hersteller individuell. Zumindest in den Fachlaboren ist das so. Aber das macht am Ende auch das Ergebnis aus. Und natürlich kostet jeder Film unterschiedlich.

Wo hat man den Film gekauft?

Auch hier ein ganz großer Punkt, der in der Kostenrechnung nicht fehlen darf. Anbieter unterscheiden sich sehr stark teilweise. Den KodakGold zum Beispiel bekommt man im Drogeriemarkt, den Ilford HP5 beim Fachhändler. Und hier sind Preise doch sehr unterschiedlich. Meistens beziehe ich meine Filme bei FotoImpex. Hier mal eine kleine Auflistung mit Filmen, die ich so kaufe und entwickeln lasse.

Bergger Pancro400: 6,50 € für 36 Bilder
Ilford HP5: 5,99 € für 36 Bilder
KodakTMAX 400: 8,20 € für 36 Bilder
IlfordDelta 3200: 7,80 € für 36 Bilder
Kodak Portra400: 8,90 € für 36 Bilder

Alles natürlich zuzüglich Porto. Also können wir mal so für ein Bild zwischen 0,18 € und 0,25 € ausgehen. Aber variiert wie gesagt.

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Wo und Wie wird der Film entwickelt?

Diese Frage ist in meinen Augen bereits die Wichtigste. Warum? Weil das natürlich an der Preisschraube erheblich dreht. Lassen wir es im FilmLabor entwickeln, bei einer Drogeriekette oder daheim. Ich lasse meine Filme immer bei MeinFilmLab entwickeln. Sie haben langjährige Erfahrungen mit Filmen, die Entwicklung ist auf jeden Film angepasst und die Scan Ergebnisse sind hochwertig. Zudem bieten Sie gute Tipps zu jedem Film und auch der Support ist wirklich spitze. Also meine persönliche Empfehlung.

Wie wird der Film entwickelt ist auch eine elementare Frage. Wenn Ihr euren Film pushed (also unterbelichtet) oder pulled (überbelichtet) dann müssen die Labore die Filme entsprechend entwickeln. Länger oder kürzer. Und das kostet auch ein paar Euros mehr.

Kommen wir zum Scan. Ob ihr den Film scannen lassen möchtet ist ganz eure Entscheidung. Aber die Technik, die die Labore stehen haben ist eben sehr hochwertig. Und daher unterscheiden sich die Preise auch in der Auflösung. Je höher diese ist desto teurer wird der Spaß. Was ja auch normal und okay ist. Ich lasse meine Filme immer in „M“ entwickeln. Sind 2400 x 3500 Pixel. Für mich komplett ausreichend. Bitte darauf achten. Das sind alles Kleinbild Entwicklungen. Mittelformat haben abweichende Preise.
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Entwicklung M: 16 € (C41) / 18 € (s/w) | Push / Pull: + 2,50 €
Entwicklung L: 18 € (C41) / 20 € (s/w) | Push / Pull: +2,50 €
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Kosten je Bild ohne Push in C41: 0,44 €
Kosten je Bild mit Push in C41: 0,51 €
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Preis je Bild ohne Push in s/w: 0,50 €
Preis je Bild mit Push in s/w 0,56 €

Zwischenbilanz (ohne Porto):

S/W ohne Push: ab 0,68 € (Bergger Pancro 400)
S/W mit Push: ab 0,74 € (Bergger Pancro 400)
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C41 ohne Push: 0,69 € (Kodak Portra 400)
C41 mit Push: 0,76 € (Kodak Portra 400)

Zusatzleistungen

Natürlich bieten die Labore noch eine ganze Menge an weiteren Leistungen an. Einlagerung der Negative, Expressentwicklung und so weiter. Das dreht den Preis eben noch nach oben. Aber da könnt ihr ja mal einfach auf der Seite schauen.

Fazit

Die analoge Fotografie kostet einfach Geld. So ist das nun. Und das sollte man einfach berücksichtigen. Hängt alles von einem selbst ab. Welche Filme man kauft. Wo man sie kauft, wie man sie entwickelt, wo man sie entwickelt, der Scan durch das Labor erfolgt oder doch nur die Entwicklung. Es gibt viele Möglichkeiten. Aber wenn man es einfach mal ganz einfach betrachtet. Die Preise liegen für die Entwicklung und Scan für einen guten Film um die 0,70 €. Denke das ist mal ein guter Richtwert für den Anfang.

Ein paar Bilder zum Schluss :=). Alle Bilder sind frisch aus dem Labor von MeinFilmLab und unbearbeitet. In voller Auflösung.

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