Brauerei-Amsterdam-Mühle

Wozu haben wir eigentlich eine Kamera?

Lieber Leser,

ich bin leidenschaftlicher Fotograf. Das lässt sich definitiv nicht leugnen. Sonst würde ich wahrscheinlich keine Hochzeiten, Portraits und Produkte fotografieren. Spaß beiseite. Seit langem denke ich bereits über ein bestimmtes Thema nach und habe mich nun dazu durchgerungen es mit euch zu teilen. Vielleicht könnt ihr daraus sogar etwas für euch ableiten und anwenden.

Warum kaufe ich mir immer neue Objektive und Kameras?

Oh mein Gott – Habe ich etwa das Gear Aquisition Syndrom?

Ja warum eigentlich? Ich habe doch alles, was ich benötige. Für Hochzeiten, für Portraits und für Produkte. Alles da. Und trotzdem unterliege ich immer der Versuchung mir noch mehr zu holen. Wer weiß, wozu ich das noch gebrauchen kann? Also renne ich in den Fotoladen oder in diesen großen Onlineshop und bestelle mir das gute Stück. Nach dem Bestellen folgt natürlich die Testphase. Begeistert renne ich durch die Lande und teste, was das Zeug hält. Gemäß der bekannten Motivationskurve lässt eben besagte nach einer gewissen Zeit doch nach. Warum? Weil ich immer doch zu meinen altbekannten Gläsern zurückkehre. Ergebnis: Das Objektiv verstaubt im Schrank. Dafür ist es dann doch etwas zu teuer. Auf Hochzeiten fotografiere ich zu 99 % mit 30 mm, 85 mm bzw. 50 mm. Für Portraits ebenso und bei den Produkten meist mit 35 mm oder 85 mm. Ab und an mit einem Makro. Aber das war es schon. Für meine private Leidenschaft, die Streetphotography und Reisefotografie habe ich auch nur diesen Brennweitenbereich dabei. Kein Zoom, kein Objektivfuhrpark, den ich mit mir rumschleppe. Nein, einfach ein oder maximal zwei Objektive. Meistens sogar ausschließlich das 50mm. Warum? Auf Reisen möchte ich gar nicht mit einem Zoom arbeiten. Lieber bewege ich mich und versuche mit der vorhandenen Brennweite eben dieses Objekt meiner Begierde einzufangen. Und das schult zudem das fotografische Auge. Zurück zum ursprünglichen Thema. Das „gear aquisition syndrom“. Ganz ehrlich. Ich habe es abgestellt. Ich fotografiere nur noch mit dem vorhandenen Equipment. Und das langt. Es funktioniert. Ich spare Geld, mein Equipment kommt zum Einsatz und meine Bilder haben einen einheitlichen Stil.

Aber dennoch bin ich unzufrieden. Warum?

Warum bin ich unzufrieden?

Einfache Antwort. Weil meine Kamera eigentlich zu selten zum Einsatz kommt. Sie liegt im Schrank bei Ihren Objektiven und wartet auf ihren Einsatz. Das Leben draußen, das uns täglich begleitet, zieht, fotografisch gesehen, an mir vorbei. Warum? Weil die Kamera daheim liegt. Okay, das Smartphone habe ich dabei und kommt auch rege zum Einsatz. Aber ich beziehe mich bewusst auf meine spiegellose Kamera. Habe ja schließlich genug Geld dafür ausgegeben, damit Sie auch zum Einsatz kommt. So! Zeit für einen Wechsel. Ich will endlich was ändern. Ich will fotografieren. Ich will, dass meine Kamera regelmäßig zum Einsatz kommt. Das ist es, was ich will.

Die Lösung.

Es ist gar nicht so schwer gewesen eine Lösung zu finden. Ich habe mir die Aufgabe gesetzt, jeden Tag meine Kamera einzupacken und Bilder zu machen. Egal was es ist. Es muss ein Bild sein. Was mache ich nun? Ich habe meine Kamera einfach immer in der Tasche oder in der Jacke.  Egal, ob ich auf die Arbeit oder am Wochenende in die Stadt gehe. Sie ist mein steter Begleiter. Vorteil: Es kostet mich keine zusätzliche Zeit. Ich laufe doch sowieso immer den gleichen Weg. Jeden Morgen. Ob mit oder ohne Kamera. Ist doch egal. Nur der Unterschied ist, dass ich Bilder machen und Momente, die gerade passieren, festhalten kann. Das ist es. Und die Kamera kommt zu ihrem eigentlichen Einsatz. Sie liegt nicht mehr im Schrank. Sie darf raus an die Luft und darf fotografieren. Das ist es, worauf es ankommt.

-> Am Ende soll daraus ein Fotobuch entstehe. Ihr müsst euch aber noch etwas gedulden :).

Kleiner Tipp. Es muss nicht die DSLR sein. Auch eine kompakte spiegellose Kamera ist ausreichend. Die RICOH GR2 (Afilitate Link) zum Beispiel. Ich greife immer auf meine Fujifilm XT-1 mit dem Fujinon Pancake 27 mm zurück. Flach und mit einer Anfangsblende von 2,8 komplett ausreichend.

 Aufruf und Tipp.

Was will ich euch damit sagen. Ich will euch einfach ermutigen eure Kamera mitzunehmen und Bilder zu machen. Auch wenn ihr Hobbyfotograf seit. Warum nur am Wochenende? Warum nicht regelmäßig? Warum nicht auf dem Weg zur Arbeit? Nehmt nicht die Bahn. Lauft (sofern möglich :)) den Weg auf die Arbeit. Ihr werdet sehen. Euer Auge wird geschult, ihr verbessert euch und die Bildsprache. Ihr merkt, dass ihr auf einmal Bilder macht. Es macht Spass. Es lockert. Gerade nach einem anstrengenden Arbeitstag. Es lässt den Stress vergessen. Es entschleunigt. Positiver Nebeneffekt: Der Schrittzähler bekommt endlich mal was zu zählen.

Viel Spass beim Ausprobieren. Ich freue mich auf eure Rückmeldung. Wie ist es euch ergangen? Wer hat es ausprobiert? Wie macht ihr das? Lasst uns austauschen.

Euer Markus Schmitt

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