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Fotografie und die Bedeutung für die Gesellschaft

Lieber Leser,

manchmal befinde ich mich in einer Art Sinnkrise. Ich frage mich zunehmend, warum beziehungsweise was ich denn überhaupt fotografiere. So kamen gestern Abend im Bett auch die Gedanken auf, dass ich irgendwie was ändern möchte, etwas dazu beitragen. Etwas ausdrücken. Meine Fotografie soll sich ändern. Ich frage mich aktuell, welche Bedeutung eigentlich meine Fotografie für die Gesellschaft hat. Was ich mit der Fotografie ändere? Was ich mit Fotografie bewirke? Wie ich mit der Fotografie Aufmerksamkeit schaffe? Vielleicht geht es auch darum, wenn ich in Zukunft die Bilder mit meinen Kindern in gedruckter Form anschaue, was zeige ich Ihnen dann? Schöne Bilder von Landschaften, schöne Bilder von Blumen und Portraits von Models? Oder doch einfach die Familienbilder. Ich denke daran, was meine Kinder mal fragen, wenn sie meine Bilder irgendwann sehen. Papa, was hast du denn da fotografiert? Oder warum? Sind es Bilder, die auch irgendetwas ausdrücken? Bilder, die es Wert sind aufzuheben für die nächsten Generationen? Was kann ich irgendwann mal nach langer Zeit zeigen und auch dazu erzählen? Kann ich eine Geschichte dazu erzählen oder sind es einfach Bilder. Bilder ohne Zusammenhang. Ohne Bezug. Welche Bilder zeige ich aktuell, welche sind in meinem Portfolio? Was schreibe ich darüber in meinem Fotoblog darüber. Warum habe ich das fotografiert?

Das sind einfach Themen, die mich beschäftigen.

Und ich habe es in meinem letzten Beitrag ja kurz angedeutet, dass es durchaus Fotografen gibt, die eben diesen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Wie zum Beispiel Das Projekt „Ich bin Deutsch.land“ von Martin Wolfert. Und das bekommt meine Anerkennung und Unterstützung. Und heute bin ich zufällig auf zwei Videos gestoßen, die mir wieder eine Art Spiegel vorhalten. Gut, vielleicht etwas zu hart formuliert, aber mir auch etwas die Augen geöffnet hat. Und unten geht es zu den besagten Videos.

Eine Empfehlung

Ich habe auf Youtube zwei Videos gefunden, welche ich euch nicht vorenthalten möchte. Ein Video eines Fotografen namens Giles Duell, der ebenfalls einen tollen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Und ein Video von John Free. Aber schaut sie euch einfach mal an. Vielleicht wisst ihr dann, was ich meine.

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Was kann ich beitragen?

Ich glaube, dass man mit der Fotografie wirklich viel zur Gesellschaft beitragen kann. Man kann sich beteiligen an bestehenden Projekten. In jeglicher Situation, so denke ich, kann man einen Beitrag in irgendeiner Form leisten. Ja, auch durch das Teilen solcher Projekte, die auf Umstände aufmerksam machen. Auch das sind Maßnahmen, die diese Art der Projekte fördern. Auch wenn es sich durch Spenden ausdrückt, oder den Bildband kauft. Es gibt immer eine Möglichkeit Gutes zu tun. Vielleicht findet man auch Themen vor der eigenen Haustür. Man muss nur suchen, es wollen und es machen.

Was mache ich nun?

Gute Frage. Ich denke, dass ich in erster Linie auf solche Projekte aufmerksam mache und unterstütze. Es nimmt gewissermaßen auch irgendwie den Druck bei mir raus oder befreit, dass ich immer etwas bewegen „muss“ mit meiner Art der Fotografie. Ja, vielleicht kann ich nicht die Welt verändern. Aber unterstützen. Und vielleicht tragen meine Bilder ja doch irgendwas dazu bei. Meine Bilder, die das Familienleben dokumentieren zum Beispiel. Auch meine Bilder für die Brautpaare und meine anderen Kunden. Das ist doch auch alles ein wichtiger Beitrag, den ich leiste. Spass haben bei der Fotografie, die Entschleunigung spüren und Zeit für mich zu gewinnen ist auch ein wichtiger Beitrag. Auch wenn es für mich selbst ist. Und vielleicht auch vor dem nächsten Auslösen einfach bewusster nachdenken, warum ich das jetzt fotografiere? Darüber nachdenken, warum ich das veröffentliche und was ich dazu schreibe, warum ich genau dieses Bild gemacht habe. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass jeder Fotograf oder Künstler einer solchen Sinnkrise unterliegt. Und dass diese auch wichtig ist. Sie hilft nachzudenken. Sie fordert und fördert zugleich. Sie lässt uns nachdenken. Vielleicht müssen die Bilder einfach auch altern, damit sie einen Wert und Bezug in die Vergangenheit aufbauen. Naja, irgendwo wird die Wahrheit vergraben sein. Wer sie findet, darf sie mir dann gerne mitteilen ;).

Manchmal hilft es ja doch, einfach mal seine Gedanken in schriftlicher Form niederzuschreiben. In diesem Sinne. Danke für das Lesen und unterstützen indem ihr den Artikel teilt.

Welche Gedanken umtreiben euch denn so als Fotograf? Schreibt doch mal in die Kommentare .

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