Fehler machen – Das ist das Leben

Ich fotografiere mit meiner analogen Kamera meist im Urlaub. Bin berauscht. Bin Aufgeregt. Die Kamera immer und überall mit dabei. Manchmal die Mittelformat. Manchmal die Kleinbild Olympus Rangefinder.

Dokumentation des Gesehenen. Dokumentation des Erlebten. Bilder, die die Schönheit der Welt zeigen sollen. Ein Bild nach dem anderen entsteht. Bis die Rollen dann aufgebraucht sind und man wieder auf dem Weg nach Hause ist.

Trautes Heim. Du hast mich erwartet. Nun aber schnell. Ich gehe online und bestelle meine Filmentwicklung. Eingetütet und renne auf die Post. Schicke meine Bilder in das Filmlabor meiner Wahl und warte. Quälende 10 Tage bis ich endlich das Ergebnis in den Händen hält. Voller Aufregung klicke Ich auf den Welink. Fingernägel knabbern. Oh man. Was werden es für tolle Bilder sein. Kopfkino. Man öffnet den ersten Ordern.

Geht durch die Bilder. Augen weit offen. Erste Gedanken strömen durch den Kopf.

Alter. Was hast du denn getan? Was hast du denn hier fotografiert? Kannst du denn überhaupt fotografieren? Warum hast du so viel Geld in den Film und die Entwicklung gesteckt. Fragen über Fragen. Ernüchterung macht sich breit. Ich schließe den Ordner und lege ihn ab. Die Ergebnisse sind nicht wie ich sie erwartet habe.


Aber was habe ich denn erwartet?

Irgendwie Perfektion. Tolle Bilder. Ja irgendwie vielleicht sogar Meisterwerke. Aber warum eigentlich? Warum ist das so? Warum habe ich diese hohen Erwartungen? Ist es nicht am Ende doch nur mein eigenes Meisterwerk. Für mich alleine? Meine Momente.


Warum gestehe ich mir eigentlich keine Fehler ein?

Meine Frau hatte letztens einen „Six Sigma“ Kurs. Und erzählte mir von der Null Fehler Toleranz / Strategie.

Ja. Das kenne ich noch zu gut aus dem Studium. Und meinte. Eigentlich ein harter Begriff. „Null Fehler Toleranz“. Natürlich kostet ein Fehler in der Wirtschaft Geld. Aber ist es nicht zeitgleich irgendwie auch ein Transfer ins Private, ja, in die Fotografie? Null Fehler. Warum gestehe ich mir keine Fehler ein. Warum sind technisch nicht perfekte Bilder nicht „Beachtenswert“. Warum erfolgt diese Abwertung? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.


Welche Fehler habe ich denn gemacht?

Unten habe ich jetzt in voller Auflösung drei Bilder rausgepickt. Natürlich sind nicht alle Bilder dermaßen ausgeufert :). Aber man fragt sich ja erstmal nur. Was habe ich hier gemacht?

HP5 Pull 1 Stop
Velvia 100
Velvia 100

Was habe ich hier gemacht? Eine gute erste Frage zur eigenen Erkenntnis. Fragen sind wichtig. Fragen dienen zu Hinterfragen. Zu analysieren. Ich beschäftige mich mit den Bildern. Analysiere. Welche Fehler habe ich gemacht? Na. Oben sieht man es eindeutig. Einfach keine Zeit gelassen. Zu schnell. Zu hektisch. Fehler beim Fokus, Fehler bei der Belichtungszeit. Dann ist die Klappe bei der Bronica noch aufgesprungen. Damit hatte ich noch tolle Lightleaks.


Erkenntnis

Fehler machen. Im Leben. In der Fotografie. Gehört dazu. Ist wichtig. Leben ist nicht immer perfekt. Fotografie ist es nicht. Aber man muss sie machen um zu lernen. Macht Fehler. Und steht zu den Fehlern.


Noch mein persönlicher Dank an Marco alias Archipixel

Marco kenne ich nun auch schon länger und er hat seine Worte noch neben das Bild vom Meer gepackt. Ich finde seine Worte sehr passend und toll und möchte es hier auch nochmal teilen. Es ist im übrigen mein neuer Teaser hier im Blog geworden. Danke Marco. Ihr findet Marco übrigens hier

Homepage: HOME – ARCHIPIXEL Fotografie (archipixel-fotografie.de)

Twitter: Marco Völzke ARCHIPIXEL (@archipixel) / Twitter

Kleine Buchempfehlung

Patrick Ludolph alias Neunzehn72 hat auch ein Werk diesbezüglich veröffentlich. Das Buch heißt „Manche Fehler muss man selber machen“

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