Dank der sozialen Medien bekommt man doch ab und an Neuigkeiten mit. So zum Beispiel der Hinweis zum KI Picture Award 2023. Danke hier an https://photog.social/@hdrmeurer für den Link 🙂
Sinn oder Unsinn – Das ist hier die Frage
AI oder KI ist ja mittlerweile Bestandteil im Alltag geworden. Ob wir wollen oder nicht. Sie findet in vielen Anwendungen bereits ihre Heimat und wir nutzen sie mehr oder weniger aktiv. So beschäftige ich mich auch mit OpenAI (ChatGPT), DallE und Midjourney. Ich sehe es unter dem Gesichtspunkt -> Verstehe wie es funktioniert. Wie kann und wie wird es verwendet. Gerade in den heutigen Zeiten (Fake News) wird es unerlässlich sein, dass man ein gewisses Verständnis aufbaut und auch vermitteln kann. Ich persönlich bin sowohl skeptisch als auch begeistert, was heutzutage möglich ist. Lassen wir mal die ganzen rechtlichen Aspekte beiseite. Kennen wir ja alle, dass wir fleißig kostenlos Trainingsdaten liefern. Aber darum geht es nicht. Heute geht es um diesen KI Award.
„…..der erste Wettbewerb für KI-generierte Bilder“
(Quelle: Fotoforum, 28.11.2023, https://www.fotoforum.de/blog/fotoforum-bloggt/der-ki-picture-award-2023-ist-entschieden)
Wir Fotografen sind ja doch eine eigene Spezies. Auf der einen Seite regen wir uns ja gerne über das Thema auf. Wo ist da Kreativität, Bilderklau, AI ist keine Kunst, usw. Auf der anderen Seite startet man einen Award für ..?
Ja für was eigentlich? Den Bildgenerator? Das Kunstwerk? den Prompt?
Award für wen? Prompter oder AI?
Wer gewinnt eigentlich?
Ja, wer oder was gewinnt denn eigentlich so einen Award?
Ist es
- der Prompt
- der Prompter
- oder am Ende doch der KI- Bildgenerator (Midjourney vs. StableDiffusion vs. DallE)
So richtig habe ich es nicht verstanden. Drei Prompts wurden vorgegeben (wobei das nun keine wirklichen Prompts sind) und auch die Kategorien. Der finale Prompt muss dann diese vorgegebenen „Begriffe“ beinhalten.
Die eigentliche Kreativität, so sehe ich es, findet dann ja doch bei dem Mensch statt, der quasi den Prompt eintippt. Man muss sich schon vorher Gedanken machen, was ich am Ende für ein finales „Werk“ erreichen möchte. Auch werden etliche Versuche notwendig sein und die Prompts angepasst werden müssen. Denn ohne Ideen im Kopf, kein ordentlicher Prompt und damit kein ordentliches Ergebnis. Oder doch nicht?
Also eigentlich doch ein kreativer Prozess, der beim Urheber des Prompts liegt. Räusper. Was ist wenn beide die gleichen Prompts verwenden würden? Und jeder einen anderen Bildgenerator. Gewinnt am Ende dann doch der Bildgenerator?
Ja, wie entscheidet denn dann die Jury. Prompt, oder das was wir sehen? Und das, was wir sehen, hängt ja am Prompt und auch an dem verwendeten Bildgenerator ab. Ist es dann fair, rein die visuellen Aspekte zu betrachten, oder müssen wir doch die Kreativität des Prompts stärker gewichten. Und 1.000 € Gewinn sind nun auch mal nicht wenig Geld.
Hier mal zwei Beispiele. Zwei identische Prompts.
Midjourney Prompt: Create a photorealistic picture of a snowy landscape with a lighthouse. Lighthouse is wrapped with plastic bags and waste //
Stable Diffusion: Create a photorealistic picture of a snowy landscape with a lighthouse. Lighthouse is wrapped with plastic bags and waste //
Und wer ist nun der Gewinner? Gleiche Prompts, zwei total unterschiedliche Ergebnisse. In meinen Augen hat das Midjourney viel besser umgesetzt als Stable Diffusion.
Also sehen wir schon. Nur mit dem Prompt kommt man auch nicht unbedingt zum Erfolg. Dann hängt es auch wieder an dem Bildgenerator.
Naja. Aber um es fair zu gestalten, sollte man nicht dann doch den Bildgenerator vorher definieren, damit auch alle die gleichen Voraussetzungen unterliegen. Oder schränkt es ein?
Und was nun. Wenn wir den gleichen Bildgenerator nehmen und den gleichen Prompt. Und würden doch unterschiedliche Ergebnisse bekommen. Wer ist dann der Gewinner. Wieder doch eine Geschmackssache am Ende?
Fragen wir doch mal eine KI was sie von einem KI Award hält
Was sagt denn eigentlich ChatGPT zu dem Thema KI Award?
Der Wettbewerb im Bereich der KI-generierten Bilder ist äußerst vielfältig und dynamisch. Hier sind einige Aspekte, die diesen Wettbewerb prägen:
- Qualität der Generierung: Die Qualität der generierten Bilder ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor. KI-Modelle konkurrieren darum, realistische, hochauflösende und detailreiche Bilder zu erzeugen, die von Menschen kaum von realen Fotos zu unterscheiden sind.
- Vielfalt der Anwendungen: KI-generierte Bilder finden Anwendung in verschiedenen Branchen wie Kunst, Design, Medien, Spieleentwicklung, Medizin, Sicherheit und mehr. Der Wettbewerb konzentriert sich darauf, spezifische Anwendungsfälle zu bedienen und innovative Lösungen anzubieten.
- Geschwindigkeit und Effizienz: Effiziente Modelle, die in der Lage sind, Bilder schnell und kostengünstig zu generieren, haben einen Wettbewerbsvorteil. Dies ist insbesondere in Echtzeit-Anwendungen wie Videospielen oder bei großen Datenmengen wichtig.
- Kreativität und Originalität: Wettbewerb besteht auch in der Fähigkeit von KI-Modellen, originelle und kreative Bilder zu erstellen, die über bloße Realismus-Aspekte hinausgehen und neue ästhetische oder kunstvolle Dimensionen bieten.
- Ethik und Kontrolle: Der Wettbewerb umfasst auch ethische Überlegungen, insbesondere im Hinblick auf die Kontrolle über generierte Inhalte und die Vermeidung von Missbrauch, z. B. in der Fälschung oder Manipulation von Bildern.
Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Künstler:innen arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung von KI-Modellen, um in diesen Bereichen wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Möglichkeiten für die Verwendung von KI-generierten Bildern zu erschließen.
In Wettbewerben oder Awards, die KI-generierte Bilder oder Kunstwerke bewerten, kann es unterschiedliche Kategorien oder Kriterien geben, um den Gewinner zu bestimmen. Es gibt kein eindeutiges Schema, da es auf den spezifischen Wettbewerb, die Richtlinien und die Zielsetzung des Veranstalters ankommt.
In einigen Fällen wird die Leistung der KI selbst bewertet. Hierbei könnten Kriterien wie Originalität, visuelle Qualität, Vielfalt der generierten Inhalte und technische Komplexität der KI-Modelle eine Rolle spielen. Diese Kategorien beurteilen die Fähigkeit der KI, hochwertige und kreative Bilder eigenständig zu erzeugen.
In anderen Wettbewerben könnte der Schwerpunkt auf der Interaktion zwischen dem Menschen (dem Prompter) und der KI liegen. Dabei wird beurteilt, wie gut die KI die gegebenen Vorgaben oder Anweisungen (den Prompt) umsetzt und ob sie die Absichten des Menschens erfolgreich interpretieren und umsetzen kann.
Manchmal werden auch die kreativen Entscheidungen des Menschen, der den Prompt erstellt hat, bewertet. Hier wird darauf geachtet, wie gut der Prompt erstellt ist, um die KI zu inspirieren oder zu leiten, hochwertige Kunstwerke zu generieren.
Letztendlich variiert der Gewinner je nach den spezifischen Regeln und Bewertungskriterien des jeweiligen Wettbewerbs. Es kann eine Kombination aus der Leistung der KI, der Fähigkeit des Menschen, einen guten Prompt zu erstellen, und der daraus resultierenden Qualität der generierten Bilder sein, die den Gewinner bestimmt.
Und ist Prompten überhaupt Kunst?
Am Ende weiß ich auch nicht was ich von den Awards halten soll. Oder wie ein „fairer Wettbewerb“ auszusehen hat. Oder am Ende egal, da ich Bilder mit Fuji, Canon und Co machen kann und die Vorgaben besser umgesetzt habe. Mit einem kleinen persönlichen Geschmack. Plus. und das dürfen wir auch nicht vernachlässigen. Urheberrechte, Haftung usw. Auch Kennzeichnungspflichten. Und wir sollten uns auch immer wieder bewusst machen, was wir am Ende damit auch verursachen. Wie wir Bilder publizieren, verwenden und ja, auch trainieren. Denn mit unserem Prompt und unseren Eingaben, Bewertungen usw. lernt die AI dazu.
Ihr dürft nun mal eure Gedanken dazu äußern 🙂